Rehkitzrettung Eichtling e.V. Kitzrettung mit modernster Technik
 

Infos über Rehkitze

Eines vorweg: Die Wiese ist der natürliche Lebensraum der Rehe. Im Laufe der Jahrhunderte wurden sie aber durch die Aktivitäten des Menschen und die intensive Landwirtschaft in den Wald verdrängt.

Die Hauptsetzzeit der Rehkitze ist in der Regel von Mai bis Juni. Sie werden in dieser Zeit von der Mutter (Ricke/Geiß) im hohen Gras abgelegt. Die Hälfte der Rehkitze ist bis Ende Mai geboren (=gesetzt), sie können aber - je nach Witterung - auch früher oder später, also von April bis Juli geboren werden.

Junge Rehkitze sind noch geruchsarm und können von anderen Raubtieren nicht durch den Geruch aufgespürt werden.
Die Geiß sucht den Liegeplatz ihres Kindes nur zum Säugen auf, um Feinde nicht zum hilflosen Kitz zu führen. Sie ist aber immer in der Nähe, auch wenn sie vom Menschen nicht wahrgenommen wird.
Nach jedem Säugen wird das Rehkitz von der Geiß zu einem neuen Liegeplatz geführt.

Nähert sich Gefahr, drückt sich das Kitz fest und regungslos auf den Boden. So versucht es Raubtieren zu entgehen. Dieser sogenannte "Drückinstinkt" ist in den ersten zwei Lebenswochen besonders ausgeprägt. Diese vermeintliche Notlage ist also  tatsächlich ein Instinkt, um Beutegreifern zu entgehen. Ab der dritten Lebenswoche wird er vom Fluchtinstinkt abgelöst. Droht dann Gefahr, rennt das Rehkitz weg und drückt sich an einer anderen Stelle wieder ins Gras. Die Kitze werden dann nicht mehr von der Geiß abgelegt, sondern wählen selbstständig ihren Liegeplatz aus. 

Kitzflecken sind die weißen Punkte im Fell des Rehkitz. Ab der vierten Lebenswoche verblassen diese immer mehr, bis sie im Herbst durch das Winterfell komplett verschwinden.Die Kitze sind durch ihr gepunktetes Fell perfekt vor Fressfeinden getarnt und so im hohen Gras kaum zu sehen. Leider beginnt gerade in dieser Zeit auch die jährliche Mähsaison des Grüngutes. Die Rehkitze verstecken sich im hohen Gras und bleiben bis zuletzt regungslos liegen. Aber auch flüchtende Kitze verlassen sich auf ihre gute Tarnung und springen bei Gefahr (z.B. Bulldog mit Mähwerk) erst im letzten Augenblick auf. In den meisten Fällen endet das mit schweren Verletzungen oder dem Tod.

Laut Deutscher Wildtierstiftung sterben in Deutschland jährlich fast 100.000 Rehkitze. Aber auch weitere Wildtiere, wie z.B. Junghasen und Bodenbrüter werden während der Mahd getötet.


 

 


Beim Auffinden eines Kitzes:

  • Das Kitz auf keinen Fall anfassen! (Durch den menschlichen Geruch wird es von der Mutter nicht mehr angenommen)
  • Verlasse die Stelle umgehend! Rehe haben einen ausgesprochen guten Geruchssinn und können Dich auch über weite Entfernung noch wittern. Die Mutter befindet sich in unmittelbarer Nähe, auch wenn Du sie nicht sehen kannst. Wenn Ruhe eingekehrt ist, kommt sie zum Säugen zurück.
  • Behalte Deinen Hund bei Dir.
  • Im Zweifel kontaktiere uns gerne. Wir kennen in unserem Einsatzgebiet die zuständigen Jäger. Diese kennen "ihre" Rehe und deren Kitze.